...wobei "jederzeit" noch genau 16 Stunden meint. Dann wird meine Freundin mich zum Flughafen bringen und solange da bleiben bis sicher ist, dass ich im Flieger sitze und diesen auch nicht mehr verlassen kann. Frühestens in Istanbul bei der Zwischenlandung.
An ein gewisses Grundrauschen meiner Unruhe gewöhne ich mich langsam. Ich wäre auch überrascht, wenn es nicht da wäre.
Aber in kurzen Augenblicken, wenn keine Ablenkung vorhanden ist, dann wird dieses Grundrauschen zu einem kleinen Wirbelsturm. Und manchmal, da wächst dieser auch noch über sich hinaus. Es ist spannend, aber da er auch die Gedanken in meinem Kopf umzuwirbeln vermag, laufe ich doch dann ab und zu rum "wie Falschgeld".
Ein wenig Beschäftigung habe ich noch auf dem Programm: meine Website publiziert nicht zuverlässig, manchmal verweigert sie die Akutalisierung komplett. Nun bin ich nicht gerade der EDV-Durchblicker, verstehe nur, dass ich dann von Tansania keine Chance habe, irgendetwas in den Blog zu schreiben. Und das wäre mächtig blöd, denn schließlich war die Motivation für diese homepage genau jener Block für Tansania. Macht mich ein wenig nervös und etwas unleidig.
Heute ist dann noch Putztag angesagt. Meine Wohnungssitter sollen sich in der Zeit in der sie meine Wohnung hüten ja wohl fühlen. Das Gute daran ist, dass ich dann auch in Bewegung bin. Das ist sehr gut.
Ansonsten hätte ich so ziemlich alles von meinen kleinen schlauen Zettel "abgearbeitet". Gestern bin ich durch die Stadt und habe diverse Mitbringsel besorgt. Ich hoffe, das geht gewichtstechnisch für die Reise alles in Ordnung.
Etwas, was mich richtig freut ist, dass es die Geschichte des "kleine Prinzen" auch in swahili gibt. Diese habe ich natürlich noch per Express geordert. Sollten meine Gastgeber damit weniger Freude haben, dann nehme ich es gerne wieder mit zurück. Wenn sie es behalten, dann werde ich es mir garantiert nach meiner Rückkehr für mich bestellen.
In 3 Tagen um diese Zeit, da werde ich den Abflugschalter meiner Airline suchen um mein Gepäck aufzugeben...
Und bis dahin sollte ich mich wahrscheinlich extrem darauf konzentrieren fein weiter zu atmen. Könnte helfen ... :)
Es ist klar: ich werd das jetzt durchziehen. Aber die Empfindungen die sich so nach und nach einfinden und permanet abwechseln die sind schon ziemlich umtreibend.
Da ist dann die Frage welche I**** hatte vor Monaten eigentlich die Idee und sich konsequent und zielstrebig an die Vorbereitungen gemacht?
Dann kommt eine Phase der Freude, wo Zweifel keinen Platz haben und das Neue und Unbekannte eine derartige Faszination ausübt, dass ich es kaum noch erwarten kann. Sieht man von dem Flug mal ab - das wäre der Programmpunkt auf den ich liebend gerne verzichten könnte ohne ihn auch nur eine Sekunde zu vermissen.
Keine Emotion währt ewig und so ist da plötzlich auch eine Aufregung und eine Unruhe die sich fast nicht aushalten lässt. Die schon Zweifel mit sich bringt, ob es "eine Nummer kleiner" nicht auch getan hätte. Oder vielmehr: schon mehr als genug gewesen wäre.
Da bin ich noch gar nicht weg und habe schon Heimweh. Was sich in der Theorie immer so einfach abtun lässt ist, wenn es sich einstellt, dann ist das schon ein schmerzhaftes Gefühl.
Und dann sind da ganz kleine Vorkommnisse, fast wie bestellt. Man hätte sie nicht besser planen können, so passieren sie und lassen mich wieder mutig fühlen. Und bestärken mich in dem Gefühl, dass ich das schaffe.
Meine Vorbereitungen sind weitestgehend abgeschlossen und dabei gab es so kurz vor dem Ende des Anfangs noch eine Begebenheit, die mich so richtig freut und mich um so viel entspannter gemacht hat: meine Fellfluse ist heute morgen vorübergehend ausgezogen. Aber nicht, so wie es geplant war, in eine Katzenpension sondern in einen Privathaushalt mit Menschenkontakt und als Einzelprinzessin.
Nach solch einer Möglichkeit hatte ich so lange gesucht und als sich nichts dergleichen arrangieren lies hatte ich mich für eine Katzenpension entschieden. Aber so richtig glücklich war ich darüber nie. Und nun, 1 Tag bevor ich sie in diesen Katzen-Kindergarten chauffiert hätte, ergab es sich, dass sie nun doch ihr Fell (und davon hat sie unendlich) auf Couch, Bett, Tisch und überall wo es sonst noch gut sichtbar ist, zu Hauf verteilen kann.
Ob ich vor dem Flug noch mal zum schreiben komme, weiß ich nicht. Denn langsam sollte ich wohl auch mal damit beginnen, meine Koffer zu packen. Wäre irgendwie nicht unpraktisch.
Insofern einen lieben Gruß an alle Leser und Interessierten und vielleicht/wahrscheinlich kommt die nächste Botschaft schon aus einem fernen Kontinent namens Afrika.
Mpaka hivi karibuni!