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Sch*** - Tag

Veröffentlicht am 15.07.2016

Ein Tag der neben den vorhandenen WehWehchen auch noch mit Halsschmerzen beginnt, ist ein Tag, der keinen guten Start hat. Aber es ist ein weiterer Tag mit neuen Aufgaben, und somit wird das Routine-Programm abgespult: Sachen zusammensuchen, Duschen, Frühstücken, anziehen und los geht’s.

Aber es ist nicht mein Tag, ich habe keine gute Laune. Ich möchte nach Hause, meine Zeit hier ist für mich soweit vorbei. Gerne würde ich nun zurück fliegen, dennoch werde ich die letzten Tage gut „über die Bühne“ bringen.

Aber an Tagen, an denen es mir nicht gut geht, da betrachte ich auch alles unter diesem Focus. Und alles um mich herum ist auch nicht besonders attraktiv.

Es beginnt schon im 1. Dala Dala die wieder Konservenbüchsenformat erreicht. Das an sich ist bekannt. Nicht schön aber tolerierbar. Als der Condar aber noch eine etwas korpulentere Frau in den Wagen drückt und der Kleinbus schon abfährt ehe sie irgendeine Stehposition gefunden hat, wird dieser ärgerlich. Und sie macht Stunk und die Stimmung heizt sich etwas auf. Das an sich lässt mich schon unbehaglich werden, aber das ich bei der folgenden mehr als hitzigen Diskussion kein Wort verstehe, ist schon der Moment, wo ich mich gerne aus dem Bus zaubern würde.

Was aber ist noch eigenartiger als ein vollgestopfter Dala Dala? Richtig ein komplett leerer Dala Dala. Den hatte ich die ersten Stationen vom Phillips, ich ganz alleine im „Fahrgastraum“ und der Kleinbus hielt auch nicht an allen Stationen. Das fand ich dann schon etwas befremdlich, weil doch weit mehr als außergewöhnlich.

Irgendwo an der Autobahn-Baustelle wurde ich dann „ausgesetzt“ und der Condar versuchte ein paar vorbei fahrende Dala Dalas zum Halten zu bewegen, damit sie mich auflesen. Aber erst beim 4. Oder 5. Dala Dala war dieser Versuch von Erfolg gekrönt.

Im Tierheim sind wir heute nur zwei Volontäre, eine wurde gestern beim Versuch den Hund zu waschen, von diesem gebissen und musste heute zum Arzt. Eine weitere ist  heute auf einem Reitausflug und die Dritte ist krank. Das hat aber den Vorteil, dass immer etwas zu tun ist, und die Zeit nicht still steht.

„Mein“ Moyo macht mir heute Sorgen. Er liegt in einer Sandkuhle und denkt überhaupt nicht ans Aufstehen. Das ist schon ungewöhnlich. Später steht er dann mühsam auf und wankt mehr, als der er sicher läuft, bzw. humpelt. Sein verbleibendes Hinterbein scheint ihn zu schmerzen, bzw. keine Kraft zu besitzen. Er schafft es bis zu mir und lehnt sich dann an mich. Ohne meine Beine als Halt würde er wohl umfallen.

Dann scheint zwischendurch sein Kreislauf wegzusacken und er ist auch nicht ansprechbar. Bzw. er reagiert nicht auf irgendwelche Außenimpulse. Doch hinlegen will er sich auch nicht, denn dazu versuche ich ihn zu überreden, damit ich Sandra informieren kann. Einige Zeit später aber legt er sich doch wieder hin und als wir später bei ihm Fieber messen ist seine Körpertemperatur absolut im Normalbereich. Also lassen wir ihn erst einmal in Ruhe.

Nach dem Mittagessen, welches mal wieder ein Traum wahr, weil es ein Sandwich vom deutschen Bäcker gab und als Nachspeise ein Quark-Streußelkuchen und eine Nussecke, ging es Moyo aber schon wieder besser, und er konnte von Streicheleinheiten gar nicht genug bekommen.

Der kleine Kämpfer soll bloß kein Mist machen, das Schlimmste hat er hinter sich. Aber ein wenig muss er dafür schon noch kämpfen.

Kurz nach 16:00 Uhr – Zeit für die Rückfahrt. Im Dala Dala sitze ich neben einer Frau, die einen Sack Rüben auf ihrem Schoß beherbergt und überhaupt keine Notwendigkeit sieht etwas zur Seite zur rücken. Auch nicht, als eine weitere Frau sich auf die andere Seite von mir setzt, und mir versucht klar zu machen, dass ich doch gefälligst etwas rutschen sollte. Da war meine schlechte Laune wieder direkt bei 100%.

Nicht, dass ich sowieso nicht weiß, wie ich gesund werden soll, wenn ich täglich Dala Dala fahren muss und es immer darin zieht wie nix Gutes. Dann sitze ich heute nun auch noch so verquer, dass ich neben den obligatorisch blauen Flecken mir auch noch die Hüfte verdrehe weil ich mich nun mal nicht komplett in Luft auflösen kann. Auch wenn ich es zu gerne täte.

Später deutet mir die Rübenfrau an, dass sie nun aussteigen wird. Ich nehme es zur Kenntnis, und nehme mir Zeit.

Dala Dala fahren ist spannend und man ist mitten im Geschehen. Würde ich hier aber länger leben, ich würde nach einer Möglichkeit suchen, dass Dala Dala Fahren zu vermeiden. Denn das, was zu Beginn ein Abenteuer ist, wird irgendwann zur Tortur. Und zudem ist es meiner Gesundheit nicht besonders zuträglich.  

Nach einem kleinen Einkauf fürs Wochenende geht’s zur zweiten Dala Dala Fahrt und dieses Mal sitze ich mehr recht als schlecht auf einem Stahlrahmen und mit jedem Hug den wir überfahren macht dieser sich an meinem Steißbein besonders bemerkbar. Der Spaßfaktor ist vorbei. Es wird mühselig.

Und hier im Hostel mal wieder keine Möglichkeit sich zurück zu ziehen. Full House. Tja, so ist halt das Hostelleben.

Ich zähle die Tage bis ich nach Hause darf. Gezählt wird in der Form: noch 2 Projekttage, 2 freie Tage und morgen Massai-Tour.

Eigentlich keine Zeit mehr, oder?

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