Vorab: leider hat mich die letzte Nacht am Rand des Ngorongoro-Kraters komplett geschrottet und ich habe nun eine fette Bronchitis und Schnupfen. Insofern bin ich gerade sehr angeschlagen und muss mich schon arg konzentrieren. Dennoch möchte ich den Blog auf jeden Fall jetzt weiterführen.
Es geht zum Lake Manyara. Erst mal ein bisschen klugschei***, was bedeutet aus dem Reiseführer abgeschrieben: eignet sich hervorragend zur Vogelbeobachtung und baumkletternden Löwen. Er ist der kleinste Park des Landes Tansania und ist 648 m2 groß. 8:00 Uhr stehen wir startklar mit unserem Gepäck bereit und warten, dass Omari uns abholen kommt. Omari ist unser Guide und Fahrer für die nächsten 4 Tage und hat jede Menge Erfahrung mit Safaris. Eine halbe Stunde später ist er da, wir laden unsere Sachen in den Jeep und holen 2 weitere Teilnehmer vom anderen Hostel ab. Auf der Reise haben wir unseren eigenen Koch, und auch ihn und sein komplettes Equipment wie auch Tisch, Stühle und Zelte laden wir ebenfalls noch ins Auto, bevor wir in Richtung Safari aufbrechen. Es dauert etwas über 2 Stunden bevor wir unsere Lodge für die Nacht ansteuern und dort den Koch und das komplette Equipment schon dort lassen bevor es weiter geht zum Lake Manyara. Dort lernen wir dann das kennen, was uns in der Folgezeit noch öfters begegnen wird: wir verbringen eine Menge Zeit mit Warten, nämlich darauf, dass unser Guide die Eintrittskarten für den Park bekommt. Es sind eine Menge Safari-Veranstalter dort die sich genau der gleichen Prozedur unterziehen müssen, und so warten wir eine Stunde, bis die Formalitäten erledigt sind, und wir in den Park einfahren können. Landschaftlich ist dieser Park traumhaft. Nach den ersten Kilometern sehen wir einen einzelnen Elefanten, später folgen an dem See Zebras und vor allem jede Menge Vögel. Von den Löwen aber, die auf den Bäumen liegen fehlt leider jegliche Spur. Und etwas anderes begegnet uns hier, was wir in den Folgetagen noch viel extremer erleben werden und kaum zu beschreiben ist: Staub! Hatte ich zuvor gedacht, Arusha wäre schon damit extrem ausgestattet, so werde ich hier eines Besseren belehrt. Da der Wagen über eine Aussichtsplattform verfügt, die nach oben geöffnet wird, kann der Sand und der Staub des Parks natürlich auch ungehindert ins Wageninnere gelangen. Und welche Dimensionen das annehmen kann, werde ich vor allem in der Serengeti erfahren. Die Plattform ist schon genial, aber wenig gepolstert. Und durch die holprigen Straßen wird man dort schon ziemlich hin und her geschaukelt. Und landet mit dem Bauch und Rücken immer mit voller Wucht am Rahmen. Safari ist nichts für „Weicheier“ :). Wir sind mehrere Stunden unterwegs, sehen eine landschaftlich wirklich sehr einladende Gegend, aber es ist auch, zumindest was die anzutreffenden Tiere angeht, verhältnismäßig ruhig und übersichtlich. Dennoch ein gelungener Einstieg in unsere mehrtägige Safari. Zurück in unserer Lodge teilen wir uns auf die Zimmer auf, dann geht es zum Abendessen. Und das ist schon ein geniales Ambiente: wir sitzen im Freien, der Koch bereitet wenige Meter von uns entfernt unser Abendessen frisch zu und um uns herum jede Menge Grün und Affen. Diese gehören zum Landschaftsbild hier dazu und sind das Nebeneinander mit dem Menschen gewöhnt. Einen kleinen Zwischenfall gibt es dann aber noch: um der Mückenplage zu entgehen schmiere ich mich etwas abseits mit Mückenspray ein. Als ich dieses dann wieder zurück stellen möchte, knirscht es unter meinen Füßen und ich bin auf meine Brille getreten. Da diese ja schon eine Sollbruchstelle vom letzten Unfall hatte, ist sie genau an jener Stelle wieder gebrochen und das Glas herausgefallen. Also werde ich morgen erst einmal nicht große Tiere jagen sondern Sekundenkleber. Denn den habe ich natürlich nicht eingepackt. Das Abendessen ist ausgesprochen köstlich und das ganze Ambiente ist sehr ansprechend. Dass ich dieses, wie auch das spätere Lagerfeuer, mit Sonnenbrille verfolgen muss (da es die einzige Brille ist, die ich ansonsten noch mithabe) schmälert das Erlebnis nur minimal. Allerdings wird das Bett in der Lodge, welches von der Optik her doch einen sehr charmanten Eindruck machte, seine eigenen Härten mich sich bringen. Denn eine Art Lattenrost gibt es nicht, und genau auf Hüfthöhe hält eine Eisenstange die Matratze. Was bedeutet, dass mit jedem schwungvollem Umdrehen sich diese mit einer gewissen unnachgiebigen Härte bemerkbar macht, und weitere blaue Flecken bei mir hinterlassen wird. Mehr als 3 Stunden Schlaf wird es in dieser Nacht nicht geben. Was leider doch schon ein wenig wenig ist. | Bildergalerie |